Keine Einbahnstraße

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Forensiker der Hochschule auf Kooperationskurs: Zusammenarbeit mit dem LKA Thüringen besiegelt. Weitere Kooperation mit Fraunhofer startet im Herbst.

Zusammenarbeit vertraglich festgemacht.<br>Die Forensiker der Hochschule Mittweida sind<br>gute Partner in Weiterbildung und Forschung.

Straftaten im Bereich Cybercrime sind eine wachsende Herausforderung für die Strafverfolgungsbehörden in Deutschland. Anzahl und Ausmaß solcher Straftaten nehmen jährlich zu. Es geht dabei sowohl um Straftaten gegen IT-Systeme als auch um Verbrechen, bei denen Informationstechnik das Werkzeug ist. Für den Kampf gegen Cyberkriminalität müssen Beamte in den Ermittlungsbehörden geschult werden - und das kontinuierlich.

Die IT-Forensiker an der Hochschule Mittweida sind im Bereich IT-Sicherheit/Cybercrime bereits seit einigen Jahren Partner in der Weiterbildung verschiedener Stellen auf Landes- und Bundeebene. Im Frühjahr haben die Hochschule Mittweida und das Landeskriminalamt Thüringen ihre erfolgreiche Partnerschaft verstetigt und einen Kooperationsvertrag über die wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit geschlossen. Rektor Ludwig Hilmer und der Präsident des Landeskriminalamts Thüringen Frank-Michael Schwarz unterzeichneten die Vereinbarung am 12. April in Mittweida. Der Vertrag ermöglicht eine noch engere Kooperation zwischen dem LKA und den Forensikern der Hochschule um die Professoren Christian Hummert und Dirk Labudde.

Forschung, Anwendungsnähe und Weiterbildung

Der neue Vertrag ermöglicht auch gemeinsame wissenschaftliche Forschungsvorhaben und erlaubt es den Forensikern der Hochschule, gutachterlich für das Landeskriminalamt tätig zu werden. Die enge Zusammenarbeit bei der Ausbildung von IT-Forensiken wird darüber hinaus fortgesetzt. Diese Zusammenarbeit ist keine Einbahnstraße: Das Thüringer LKA stellt attraktive Praktikumsplätze und eine hervorragende fachliche Betreuung für Studierende aus Mittweida zur Verfügung. Im Gegenzug unterstützt die Hochschule die Polizei bei der Weiterbildung ihrer Ermittlungsbeamten.

Beide Partner sehen den Vertrag als beispielhaft für die Kooperation von Polizei und Hochschulen. Rektor Ludwig Hilmer: „Für die Hochschule Mittweida ist das ein großer Erfolg und ein Ausweis für die herausragende Forschungsarbeit unserer Forensiker und für den gelungenen Transfer ihrer Erkenntnisse in Angebote für Studium und Weiterbildung im Bereich Cybercrime.“  

Der Präsident des Landeskriminalamtes Frank-Michael Schwarz sieht in diesem Kooperationsvertrag und in der engen Zusammenarbeit beider Institutionen außerdem die Möglichkeit, einen deutlichen Synergieeffekt zu erzielen, um so die kommenden Herausforderungen noch besser bewältigen zu können.

Neben den Weiterbildungen für Ermittlungsbeamte und Staatsanwälte gibt es an der Hochschule Mittweida inzwischen drei Forensik-Studiengänge: Bachelor „Allgemeine und digitale Forensik“, Bachelor berufsbegleitend/Fernstudium „IT-Forensik/Cybercrime“, Masterstudiengang „Cybercrime/Cybersecurity“.

Weitere Zusammenarbeit: Lernlabor Internetsicherheit von Hochschule Mittweida und Fraunhofer SIT vor Eröffnung

Die  bereits im Herbst vergangenen Jahres angebahnte Zusammenarbeit der IT-Forensik-Spezialisten der Hochschule Mittweida mit dem Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT) in Darmstadt ist inzwischen so konkret ausgearbeitet, dass am 20. September das gemeinsame „Lernlabor Internetsicherheit und Forensik“ an der Hochschule offiziell eröffnet werden kann. Neben der Entwicklung von Weiterbildungsangeboten für Einsteiger und Experten gehört auch eine aktive Forschung in ausgewählten Bereichen der digitalen Forensik zu den Aufgaben des „Lernlabors“.