Deutschlandstipendium als Chance: „Ich bin kein Überflieger“

Deutschlandstipendium als Chance: „Ich bin kein Überflieger“

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Das Studium zu finanzieren, ist in Zeiten von Corona eine große Herausforderung für viele. Das Deutschlandstipendium kann eine Lösung sein. Die Frist zur Bewerbung wurde jetzt verlängert.

Kevin Blümel betreut bei der Nacht der Wissenschaften eine Elektrotechik-Station. Vor ihm sitzt ein junges Mädchen, das eine experimentelle Schaltung aufbaut.
Kevin Blümel studiert Elektrotechnik und engagiert sich vielfältig an der Hochschule Mittweida.

Hand aufs Herz: Wer denkt beim Wort „Stipendium“ nicht an „Hochbegabte“, die aufgrund eines besonders guten Notenschnitts zusätzlich in den Genuss einer finanziellen Förderung kommen? Natürlich gibt es solche Stipendien. Doch bei vielen sind die Leistungen in den Prüfungen des Studiums gar nicht das entscheidende.

„Ich bin kein Überflieger, dennoch habe ich mich einfach fürs Stipendium beworben und wurde ausgewählt“, erklärt Kevin Blümel, der an der Hochschule Mittweida Elektrotechnik im Master studiert. Seit zwei Jahren wird er bereits von der Kurt-Schwabe-Stiftung mit dem Deutschlandstipendium gefördert.

300 Euro pro Monat erhalten alle Stipendiat:innen. 150 Euro zahlt der Bund, die andere Hälfte tragen private Fördernde. Begabung ist nur eines der Auswahlkriterien. Ebenso werden bei der Auswahl das Engagement und besondere soziale, familiäre oder persönliche Herausforderungen anerkannt. Durch die Corona-Pandemie können solche Herausforderungen – etwa durch weggefallene Nebenjobs – bei vielen Studierenden aufgetreten sein. Dank einer Fristverlängerung sind Bewerbungen für ein Deutschlandstipendium im Wintersemester 2021/2022 bis zum 15. August an der Hochschule Mittweida möglich.

Deutschlandstipendium hilft während der Pandemie

„Das Deutschlandstipendium hat mir geholfen, Verzögerungen im Studienablauf durch die Corona-Pandemie zu vermeiden“, erklärt Blümel. „Ich hatte dadurch die Möglichkeit mich während der Vorlesungszeit mehr auf das Studium zu konzentrieren, weniger zu arbeiten, und trotzdem habe ich eigene Technikprojekte mit dem Geld umsetzen können.“

Gleichzeitig ist das Deutschlandstipendium mehr als „nur“ eine finanzielle Unterstützung. Es trägt aktiv zur Vernetzung von Studierenden mit der Wirtschaft bei. Viele der privaten Fördernden sind Unternehmen aus der Umgebung der jeweiligen Hochschule – so auch an der Hochschule Mittweida. Sie haben eigene Ansprechpartner:innen, die die Studierenden betreuen, ihnen bei Fragen oder Problemen weiterhelfen. Der Austausch mit den Fördernden ermöglicht den Studierenden, sich fachlich und persönlich weiterzuentwickeln. Sie können Kontakte knüpfen und weitere Einblicke in die Praxis sammeln.

„Die Kommunikation mit dem jeweiligen Unternehmen finde ich sehr wichtig und ist auch von gegenseitigem Nutzen, eventuell sogar entscheidend für den weiteren Karriereweg“, sagt Blümel. „Bei mir lief das sehr gut. Ich wurde anfangs zu einer Besichtigung eingeladen und mir wurden mehrere Perspektiven zwanglos aufgezeigt - vom Praktikum über die Abschlussarbeit bis zu einer wissenschaftlichen Stelle im Anschluss, eventuell auch Promotion.“

Für Blümel, der sich an der HSMW unter anderem im Fachschaftsrat seiner Fakultät und im Studentenrat engagiert, hat es sich ausgezahlt, dass er seine Bewerbung für ein Deutschlandstipendium einfach eingereicht hat, ausgewählt wurde und sich dann aufs Studium konzentrieren konnte: „Jetzt stehe ich kurz vor dem Abschluss, weiß aber schon, dass ich weiter an der Hochschule Mittweida bleiben werde. Ich werde promovieren, meine Doktorarbeit schreiben.“