Weihnachtliches Rendezvous

Weihnachtliches Rendezvous

HSMW-Top-News, HSMW-News

Orgelmusik zu Advent und Weihnachten aus der Evangelischen Stadtkirche mit dem Mittweidaer Jura-Professor Frank Czerner – dieses Jahr als „Privatkonzert“, aber zum Nachhören.

Das Foto zeigt einen Organisten an einem dreimanulaligen Spieltisch.
Foto aus der Adventszeit 2018 mit Gästen auf der Orgelempore: Prof. Frank Czerner an der Ladegast-Jehmlich-Orgel der Stadtkirche.

„Alle Jahre wieder“ stimmt in diesen Zeiten nicht so ganz: Im vergangenen Jahr coronabedingt ausgefallen, in diesem Jahr als „Privatkonzert“ ohne Zuhörende und Mitsingende in der Kirche, aber dafür mit Aufnahmegerät – für „O Du Fröhliche“ bis „Weißt Du, wieviel Sternlein stehen“.

Seit 2015 lädt Frank Czerner, Professor für Recht in der Sozialen Arbeit an der Hochschule im Advent seine Studierenden und Beschäftige der Hochschule auf die Empore der Stadtkirche „Unser lieben Frauen“ ein, um gemeinsam zu singen, zu musizieren und der über 130 Jahre alten Ladegast-Jehmlich-Orgel zuzuhören, auf der der Professor Improvisationen zu verschiedenen Stücken spielt. Dieses Jahr am 17. Dezember war es ein „Privatkonzert“, das über die Aufzeichnung nun aber nicht privat bleiben muss. Für die Aufnahme sorgte Andreas Löffler.

Hier ist das über 40-minütige Konzert zu hören. Der Organist gibt noch mit auf den Weg: „Die Aufnahme ist, besonders am Anfang, sehr leise, da ich Melodie und Begleitung häufig mit leisen 8‘-Flötenregistern mit geschlossenem Schwellwerk (2. und 3. Werk, = mittlere und obere Tastenreihe) gespielt habe – und das ist dann wirklich leise, fast schalldicht."

Aber Vorsicht mit dem Lautstärkeregler: Die Ladegast-Jehmlich-Orgel in der Evangelischen Stadtkirche „Unser lieben Frauen“ in Mittweida ist die größte Orgel Mittelsachsens. Erbaut im Jahr 1888 hat sie 2017/18 eine dringend notwendige Generalrenovierung erfahren, die ein Jahr in Anspruch nahm.

Für die neuen Klänge der Orgel ist auch ein Kollege von Czerner mitverantwortlich: Christian Schulz, Professor für Automatisierungstechnik und Vorsitzender des Mittweidaer Orgelvereins. Er hatte schon seit 2005 mit der Bautzener Orgelbaufirma Eule zunächst eine elektronische Ansteuerung entwickelt, die Probleme mit ausfallenden oder „hängenden“ Tönen des alten elektromechanischen Spieltischs behoben hat. Diese Technik wird heute als „Orgelelektronik System Eule“ weltweit in über 30 Orgeln eingesetzt und sorgt natürlich auch in der neusten Entwicklungsstufe für die zuverlässige Spielbarkeit der 5.106 Pfeifen der renovierten Orgel in der Mittweidaer Stadtkirche.

Mit den Klängen dieser Orgel wünschen wir allen Leserinnen und Lesern der HSMW-News ein gesegnetes und friedliches Weihnachtsfest und einen glücklichen Start in das Jahr 2022.

Programm der Aufzeichnung

Improvisationen über die Themen:

0:20 – O Du Fröhliche (T. Johannes Daniel Falk, gewidmet den Kindern im Waisenhaus zu Weimar; M. Sizilianisches Marienlied, O sanctissima, o piissima, dulcis virgo Maria)

3:57 – Highland Cathedral (Ulrich Roever, Michael Korb),

7:25 – Scotland the Brave / Alba an Aigh

8:36 – Maria durch ein Dornwald ging / 9:58 – Die Moldau (Smetana) (thematisch alternierend)

13:30 – Leise rieselt der Schnee / 15:06 – My Bonnie is over the ocean (thematisch alternierend)

17:35 – Morgen kommt der Weihnachtsmann

21:16 – Ihr Kinderlein, kommet

22:34 – Tochter Zion

25:02 – Hark! The Herald angels (T: Charles Wesley, M. Felix Mendelssohn, William Hayman Cummings)

26:34 – Menschen, die ihr wart verloren (T + M: Christoph Bernhard Verspoell, Münster 1810)

28:58 – Wir sagen euch an den lieben Advent

30:32 – Meditation über „Liebster Jesu, wir sind hier“ (T. Tobias Clausnitzer 1663, Johann Rudolf Ahle 1664), 33:06 Schlusscoda: Fragment „Wir sagen euch an“

33:38 – O Tannenbaum

34:48 – Stille Nacht (T: Joseph Mohr, M. Franz Gruber, 24.12.1818, Salzburg)

Zugaben:

39:02 – Der Mond ist aufgegangen (T. Matthias Claudius 1790, M. Johann A. P. Schulz, 1790)

40:01 – Weißt Du, wie viel Sternlein stehen (T. Wilhelm Hey, 1837, M. Volksweise)

Separater Link zur Aufzeichnung