Forschen für Wirtschaft und Gesellschaft. Neuer Drittmittelrekord an der Hochschule Mittweida

Forschen für Wirtschaft und Gesellschaft. Neuer Drittmittelrekord an der Hochschule Mittweida

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Die Hochschule Mittweida hat im Jahr 2022 17,3 Millionen Euro Drittmittel für die Forschung eingeworben und eingesetzt. Menschen und Wirtschaft in der Region profitieren von einem 31,5-prozentigen Anstieg gegenüber dem Vorjahr.

Blick durch eine Glasscheibe auf drei junge Menschen, ein Mann links, daneben zwei Frauen. Die junge Frau in der Mitte schreibt mit einen weißen Stift auf die Glasscheibe mathematische Formeln..

Die Forschung an der Hochschule Mittweida ist – anders als an Universitäten – fast ausschließlich durch Drittmittel finanziert. Die große Zahl an Projekten, Publikationen, Patenten und kooperativen Promotionsverfahren wäre ohne Drittmittel nicht denkbar, da staatliche Haushaltsmittel dafür nur in äußerst begrenzten Umfang zur Verfügung stehen. Genau 17.273.471,12 Euro hatten die Mittweidaer Wissenschaftler:innen im Jahr 2022 an Drittmitteln für die Umsetzung ihrer Projekte eingeworben und eingesetzt. Je Professur sind dies im Durchschnitt mehr als 158.500 Euro. Das ist ein ausgezeichneter Wert und entspricht dem 3,65-fachen des Bundesdurchschnitts der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) (HAW-Bundesdurchschnitt 2020: 43.400 Euro). Entscheidend ist aber, dass vor allem viele Nachwuchswissenschaftler:innen von diesem Erfolg profitieren.

Rektor Professor Volker Tolkmitt: „Ich freue mich, dass mich am Beginn meiner Amtszeit solche Zahlen begleiten. Es freut mich besonders für unsere vielen jungen Wissenschaftler:innen, dass deren eigenes Engagement und das ihrer Professor:innen sowie die professionelle Beharrlichkeit unseres Referats Forschung bei den aufwendigen Antragverfahren ihnen eine Perspektive in Mittweida ermöglicht. Die Hochschule Mittweida hat einmal mehr gezeigt, dass wir gemeinsam mit guten Ideen weiterkommen.“

Erfolgreich in Europa für den wissenschaftlichen Nachwuchs

Die Hochschule Mittweida ist die erfolgreichste HAW in Sachsen in Bezug auf die Einwerbung von EU-Direktmitteln. Mit diesen Mitteln konnte sie den förderperiodenbedingten Einbruch der EU-Strukturfondsmittel in den Jahren 2019 bis 2022 mehr als kompensieren und insgesamt (EU-Strukturfonds ESF, EFRE und andere EU-Programme) gegenüber dem Vorjahr einen Zuwachs auf 3,0 Millionen Euro im Jahr 2022 gegenüber 2,3 Millionen Euro im Jahr 2021 erreichen. Die ESF-Projekte zielen vor allem auf den wissenschaftlichen Nachwuchs und Technologieprojekte an der Hochschule und damit die Zukunftssicherung für den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Sachsen. Ein Beispiel ist die Nachwuchsforschergruppe LaNa-Sax, die mit sechs Nachwuchswissenschaftler:innnen sowie sechs studentischen und wissenschaftlichen Hilfskräften bis Ende 2024 auf dem hochkomplexen Gebiet der digitalen Lasertechnologien und deren Anwendung forscht.

Erfolgreich im Bund für die Region

Den mit 9,1 Mio. Euro größten Anteil hatten Bundesförderungen (BMBF, BMWK und andere Bundesministerien), was einem mehr als 50-prozentigen Zuwachs gegenüber dem Vorjahr darstellt. Dazu zählen auch die Projekte, die innerhalb der Blockchain-Schaufensterregion Mittweida eingeworben wurden. Sie trugen mit einem Anteil von fast 7 Prozent zum Gesamtaufkommen bei.

Erfolgreich bei der Wirtschaft

Vom Freistaat Sachsen hat die Hochschule Mittweida 2,2 Millionen Euro und von sonstigen Organisationen 1,1 Millionen Euro eingeworben. Der Anteil an Industriemitteln bleibt mit 1,6 Millionen Euro konstant. Das ist nicht selbstverständlich angesichts der schwierigen und unsicheren Situation der Unternehmen in der Corona-Pandemie und mit den Folgen des Kriegs in der Ukraine. Der Anteil von Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) liegt mit 1,5 Prozent an den Gesamteinnahmen weiterhin auf einem HAW-typisch niedrigen Niveau.

Professor Uwe Mahn, Prorektor Forschung der Hochschule Mittweida: „Aus vielen Gesprächen mit Unternehmen, besonders aus der Region, weiß ich, dass das Geld für Auftragsforschung und Kooperationen mit der Wissenschaft in diesen Zeiten nicht locker sitzt. Umso mehr freue ich mich über das kontinuierliche Vertrauen der Unternehmen in die anwendungsnahe Forschung an der Hochschule Mittweida.“

Zahlen – und Menschen

Hinter diesen Zahlen stehen 218 Projekte, die im letzten Jahr an den fünf Fakultäten, Zentralen Einrichtungen und Instituten der Hochschule Mittweida bearbeitet wurden und weit über 200 Beschäftigte, die über diese Mittel finanziert werden, darunter viele Nachwuchswissenschaftler:innen. Die forschungsstärkste Einheit der Hochschule war mit einem Anteil von einem Viertel der Drittmitteleinnahmen die Fakultät Angewandte Computer- und Biowissenschaften. Das Laserinstitut der Hochschule Mittweida (LHM) trug mit 21 Prozent und die Fakultät Ingenieurwissenschaften mit rund 18 Prozent zu den Gesamteinnahmen bei.

Der Anteil fakultätsübergreifender Projekte betrug über 22 Prozent. Dazu zählen zum Beispiel ESF-Promotionsstipendien oder das Professorinnen-Programm. Beide Programme dienen der Nachwuchsförderung an der Hochschule Mittweida.